Die Frage, bis zu welchem Alter Kindersicherungen benötigt werden, lässt sich nicht pauschal beantworten, da der Entwicklungsstand des jeweiligen Kindes und sein individueller Forschungsdrang einen großen Einfluss auf den Bedarf von entsprechenden Sicherheitsvorkehrungen haben.
Fangen wir also erst einmal damit an, ab wann Kindersicherungen sinnvoll sind.
Da Kindersicherungen zum einen dazu dienen sollen, Kinder vor Gefahren zu schützen, und zum anderen Inhalte der Wohnung und gewisse Bereiche unzugänglich für Kinder machen sollen, ist hier der Zeitpunkt des Mobilwerdens relevant. Sobald unsere Kleinsten anfangen, zu rollen, robben oder krabbeln, sind die ersten Bereiche abzusichern. Wenn Kinder sich hochziehen und laufen lernen, gibt es dann schlagartig nochmal Gefahrenpotenzial daheim.
Natürlich gibt es hier auch Erziehungskonzepte, den Haushalt mit Kind mit wenigen oder gar keinen Kindersicherungen auszustatten. Inwieweit das funktioniert, ist von den Gegebenheiten im Haushalt, dem Entdeckungsdrang der Kinder und der Aufsicht der Eltern abhängig.
Gehen wir davon aus, dass der Haushalt mit entsprechenden Kindersicherungen ausgestattet wird, wird es für verschiedene Sicherungen eine jeweils andere Nutzungsdauer geben. So lernen zum Beispiel die meisten Kinder schnell, dass sie sich in Türen und Schubladen die Finger einklemmen könnten, schaffen es schon bald, die Treppen sicher hoch und runter zu kommen und fallen nicht mehr aus dem Bettchen heraus.
Expertinnen und Experten schildern, dass Kinder aber erst ab ungefähr 4 Jahren ein erstes Gefahrenbewusstsein haben, ab 5 Jahren ein akutes Gefahrenbewusstsein entwickeln und mit 8 Jahren dann vorausschauend Gefahren erkennen können. Das sog. vorbeugende Gefahrenbewusstsein wird dem Alter ab 9 bis 10 Jahren zugeordnet.
Um Kinder im Rahmen ihrer individuellen Entwicklung zu schützen, sind Kindersicherungen alters- und entwicklungsentsprechend zu nutzen. Sind Unfälle im Haushalt durch Sturz, Klemmen, Verbrennen oder Verbrühen sowie im Umgang mit Strom oder Chemikalien eher im früheren Alter zu vermeiden, ist bei älteren Kindern auf andere Kindersicherungen wie die im Internet zu achten.
Ich persönlich lege Wert darauf, meine Kinder nicht übermäßig in Watte einzupacken, aber dennoch vor Gefahren zu schützen. Auf einen Einklemmschutz bei unseren Schubladen habe ich beispielsweise verzichtet. Unsere steile Treppe sowie die Steckdosen und Kabel habe ich dagegen abgesichert. Die Sturzabsicherung für die Treppe haben wir bei unseren Kindern spätestens zum abgeschlossenen zweiten Lebensjahr nicht mehr benötigt, dies kann aber bei jeder Familie individuell anders ausfallen. Putzmittel dagegen bewahre ich jedoch sicherlich noch eine ganze Weile unzugänglich auf. Da meine Kinder einen Altersunterschied von 2 Jahren haben, werden unsere Kindersicherungen also fast alle mindestens vier Jahre am Stück genutzt und haben sich mehr als bewährt. Einiges wird uns auch auf Dauer bleiben wie unsere kindersicheren Steckdosen, die am Rande bemerkt deutlich anwendungsfreundlicher als die bekannten Dreh- oder Schiebesicherungen sind.
Damit Kinder sicher aufwachsen, sehe ich als Antwort für die Nutzungsdauer von Kindersicherungen folgende: Individuell abhängig von der Entwicklung des Kindes sollte entschieden werden, was wie lange benötigt wird. Dabei sollten die Eltern auf ihr Bauchgefühl hören und bei Unsicherheit Expertinnen oder Experten zu Rate ziehen. Viele Expertinnen und Experten für Sicherheit im Haushalt mit Baby und Kind führen individuelle Beratungen und auf Wunsch Besichtigungen des Haushalts durch. Und im Zweifelsfall schadet es nie, die eine oder andere Sicherung doch auch etwas länger zu verwenden – an die Nutzung bzw. Bedienung hat man sich zumeist nach der Dauer der bisherigen Verwendung eh schon gewöhnt.
Autor: Victoria Blendl, GADGETO Products